Lange gejagt, endlich die gesuchte Version ergattert. Lange vorfreudig verwahrt, gestern geguckt: National Lampoon’s Animal House.

Der Mann wusste vorher nur, dass das einer meiner - wenigen -  Lieblingsfilme ist. Es wird sein Bild von mir nicht schlimmer korrigiert haben als meine Begeisterung für den Mädchenfilm des Jahres 2003. Was mich angeht, ich grinse immer noch.

Die Jungs der Delta Fraternity (National Lampoon’s Animal House) sah ich zum ersten Mal in einer Mitternachtsvorstellung in 1988, das weiß ich noch. Meine Studentenbude lag schräg gegenüber vom Kino und ich, schlaflos wie oft, schlüpfte im Schlafanzug unterm Mantel in Saal 1, der wider Erwarten nicht leer, sondern brechend voll war. Dort hockte ich hinten auf den Stufen in der Mitte des Saals, den Blick auf Bluto und seine Freunde ungebremst durch die anwesenden Köpfe,  meine Thermoskanne mit Pfefferminztee kippte während einem Lachsturz, ich sass in einer Wolke Minzduft und wusste: Diesen Film willst du unbedingt noch mal sehen. Auch wenn sich schnell herausstellte, dass er als Kultobjekt gehandelt wird und ziemlich teuer und nur sehr schwer erhältlich ist.

Wie das eben so ist mit der Liebe auf den ersten Blick, wenn ziemlich dickschädelige Menschen beteiligt sind: Man kann ihr nicht entkommen. Auf ein Glas Senf, »Bluto« John Belushi 😉 thanks for making my night.

P.S.

Video hat es nie bis zu mir geschafft. Der Ex, mit dem ich um 1994 herum zusammen war, stellte mir mal zwar ein Abspielgerät ins Wohnzimmer und schloss es nach drei Jahren oder so auch an, was aber nicht bedeutete, dass ich es benutzte. Es muss in 1999 gewesen sein, dass ich mal eine Kassette einwarf, eine Aufnahme von mir selbst auf einem Laufsteg oder war es der komische Fernsehauftritt bei Giga? Egal: Video never killed my radio star.

Stattdessen graste ich jahrelang die holländischen Fernsehsender nach Serien und Filmen in der Originalversion mit Untertiteln ab, wanderte zu unglaublichen Uhrzeiten auch mitten in der Woche in rar gesäte Originalversionen und flog in der Freitagnacht oder samstags ganz früh alleine nach London, um dort insgesamt sechs- oder achtmal ins Kino zu gehen und erst mit dem letzten Flieger sonntags zurück zu kommen, beladen mit so vielen Büchern, wie ich tragen konnte.

Zehn Jahre später genieße ich den Komfort von Originalversionen auf DVD, mit dem Laptop im Bett und ohne Untertitel, doch immer noch bin ich auf der Jagd. Auch ohne in die alten Tagebücher zu sehen, weiß ich ganz genau, welche Filme mir damals so gut gefallen haben, dass ich sie so oft und immer wieder gesehen habe, bis das Geld zu Ende war.

Die erste, die ich kaufte, war Flash Gordon. Gut, ich war erst 14 bei Flash Gordon und inzwischen finde ich den erblondeten Sam Jones nicht mehr ganz so unwiderstehlich, aber immer noch würde ich Flash ganz sicher nicht von meinem Fluggleiter schubsen.

Animal House  ergattert zu haben freut mich allerdings mehr.