Wir sind Nichtraucher. Deswegen wird in unserer Wohnung nicht geraucht. Soweit besteht ganz sicher kein Erklärungsbedarf, da sind wir uns eventuell auch alle einig.
Wir möchten aber aus diversen Gründen auch nicht, dass auf unserem Balkon geraucht wird.
Das wiederum ist ein höchst interessantes psychologisches Experiment.
*
Ich habe ja nie geraucht, aber ich stelle mir vor, dass ich so eine Ansage „Bei uns wird nicht geraucht, und wir möchten das auf dem Balkon auch nicht haben“ einfach zur Kenntnis nehmen und akzeptieren würde, wenn ich Raucherin wäre.
Denn Rauchen ist ja nicht Origami, Stricken oder iPhone-Sucht, nett-lästig-harmlos und sonst nix: Man erzeugt Müll, verpestet die Luft, hinterlässt Geruch.
Wenn jemand das im eigenen Lebensraum nicht haben möchte, dann sollte man das einfach akzeptieren. So meine naive Annahme.
Tatsächlich aber passieren seltsame Dinge, wenn man freundlich darüber informiert, dass man eine rauchfreie Etage mit einem rauchfreien Balkon möchte.
Eine Person keifte, dass man sie in ihren Persönlichkeitsrechten beschränken würde (hä?), wenn sie nicht mal an der frischen Luft rauchen dürfe bei uns und verschwand wutschnaubend auf Nimmerwiedersehen (das war eine Haushaltshilfe, die mir auch in der Schwangerschaft keine rauchfreie Etage gönnen wollte. Ja, das Thema ist mehrere Jahre alt, aber immer noch aktuell).
Wäre die Dame noch drei Minuten länger geblieben, so hätte ich ihr erklären können, dass Rauch auf und von unserem Balkon leider immer zurück in die Wohnung zieht. Auch wenn jemand die Tür hinter sich zugemacht hat, stinkt es irgendwann nach dem Hereinkommen unweigerlich drinnen nach Rauch, wir hatten ja bedauerlicherweise inzwischen Hunderte von Handwerkergelegenheiten, das zu testen.
Aber auch wenn es gar nicht stinken würde, wir haben unsere Gründe, wir haben diesen Wunsch, wir wollen auf unserer Etage, in unserem Lebensraum keinen Rauch.
Genauer gesagt: Wir hatten schon auf sehr viele sehr unterschiedliche Weisen ganz üble Erfahrungen mit Zigaretten, mit Kippen, mit Rauch. Schon Jahre vor dem Brand hatten wir Grund genug, Nikotin strikt abzulehnen (gesundheitliche Katastrophen der und durch die Kettenraucherverwandtschaft). Danach kam der Brand, danach das Verarbeiten der Erfahrungen und der Verbrennungen und der Rauchvergiftung, auch beim Kind.
Unsere Wohnung soll also komplett rauchfrei sein und bleiben, bitte.
Andererseits muss ich gar nichts erklären, oder? Rauchfreie Etage ist rauchfreie Etage, und ob auf dem Balkon geraucht wird, entscheiden immer noch wir. Dachte ich.
Bis eine Bekannte sich meine Erläuterungen anhörte, mich dann rundherum anstrahlte und mir lieb lächelnd mitteilte „Ach was, auf dem Balkon, da darf man doch schon rauchen“.
Das war so herrlich selbstverständlich für sie, dass man über meine absurde Ansage ebenso selbstverständlich einfach hinweggehen konnte.
*
So geht das jetzt weiter, oder?
Jeder einzelne Raucher wird erst mal erstaunt sein, generell eine Erklärung/Rechtfertigung erwarten und dann ist es Glückssache, ob diese auch akzeptiert wird, richtig?
Wenn Ihr keinen Balkon hättet, müssten auch alle nach unten vor die Tür, oder?
Ich habe volles Verständnis - bin aber auch Nichtraucher… 😉
Du kannst ja mit “auch bei uns ist das Nichtrauchergesetz verschäft worden” das Ganze in diese Richtung schieben: “wir lachen drüber und dann gehst Du bitte vor die Tür zum Rauchen…”
Wünsche von anderen zu akzeptieren, die man selbst nicht hat, nennt sich Respekt, oder? Ist ein bisschen rar geworden vielleicht.
Ich freu mich drauf, bei euch nicht zu rauchen. Auch auf dem Balkon. 😊
Das ist so eine Sache, die natürlich aus dem jeweiligen Blickwinkel ihre Richtigkeit hat oder nicht.
Ich möchte zugute den Rauchern sprechen, dass sie sich wirklich über die Jahre in Nichtraucherwohnungen ohne Beschwerden zum Rauchen auf dem Balkon hinentwickelt haben. Man gar keine Diskussion führen muss, dass nicht drinnen geraucht wird. Das ist eine durchaus positive Entwicklung.
Ich lasse meine Gäste auf dem Balkon rauchen, das gehört für mich mit zum Thema Gastfreundschaft. Wenngleich ich das Problem sehr gut kenne, das der Rauch in die Wohnung zieht. Vor allem bei gekippten Fenster. Das Problem habe ich aber weniger bei meinen Gästen (Fenster dann zu), als bei meiner Nachbarin im Sommer ständig, die viel raucht und gerne draußen raucht. Mein Wohnzimmer riecht leider immer mit. Ja, das ist ärgerlich. Nur kann ich meinen Nachbarn nicht vorschreiben, wo sie rauchen dürfen. Insofern stören mich die paar Leute in meinem Umfeld, die rauchen, gar nicht.
In Eurem Fall ist natürlich ein Problem: wer unten rauchen soll, muss viele Treppen steigen. So oder so aber kann ich in Eurem besonderen Fall, bei Eurer speziellen Geschichte, Euren Wunsch absolut nachvollziehen. Dass Menschen, die diese Geschichte kennen, da überhaupt noch versuchen zu diskutieren, finde ich äußerst merkwürdig.
Es mag sein, dass ich aufgrund eigener Erfahrung mit meinen Kindern im Laufe der Zeit meine Einstellung von liberaler Toleranz zu Ablehnung weiter entwickelt habe. Indem ich Rauchen zulasse, erlaube ich den Menschen, meinen Kindern ein Vorbild zu sein, was ich für absolut schädlich halte. Denn durch Argumente lässt sich das anschließend nicht wieder aus der Welt schaffen. Soweit ich das im Keim verhindern kann, tue ich das und dazu gehört auch, das auf unserem Grundstück (früher nur in unserem Haus) nicht geraucht werden darf.
Also ich war ordentliche Raucherin, aber ich finde, man muss das gar nicht diskutieren. Wenn jemand das nicht möchte, dass in seiner Wohnung oder auf seinem Balkon geraucht wird, dann rauche ich da nicht. Und viele Treppen sind doch gesund. Ich finde das sogar ganz prima, wenn man sich jede Zigarette doch mehrmals überlegt, weil man eben erst ne Treppe runter muss und wieder rauf.
Das mit dem Vorbild klingt ganz gut, aber irgendwie doch auch weltfremd. Das Thema nicht stattfinden zu lassen, blendet es für die Kinder ja nur aus, sie sehen dann Menschen auf der Straße rauchen. Und in der Pubertät könnte sich das rächen …
Ich habe vor vier Monaten das Rauchen aufgegeben.
Ich kann also sowohl als Raucher als auch als Nichtraucher argumentieren (obwohl mich böse Zungen als “militante Nichtraucherin” betiteln).
Ich habe immer schon nur dort und dann geraucht, wenn es sowohl für mich und “meine Erziehung” als auch für meine Mitmenschen in Ordnung war, weil ich finde, dass es nicht nur um “erlaubt” oder “nicht erlaubt” geht.
In Gaststätten habe ich beispielsweise nie geraucht, auch wenn es erlaubt war - einfach, weil ich finde, dass man nicht raucht, wo Menschen essen, egal ob es erlaubt ist oder nicht. In Wohnungen habe ich nie geraucht, bis der Gastgeber sich selber eine angesteckt hat. Ansonsten finde ich es normal, dass ich mich vor die Haustüre begeben. Einfach auf den Balkon wäre ich nie gegangen - man müsste ihn mir schon angeboten haben (in der Tat haben das 100% der Wohnungsbesitzer mit Balkon getan). Es ist also schon etwas ungewöhnlich, dass man auf dem Balkon nicht rauchen darf, aber nicht nicht respektabel. Was man darf oder eben nicht darf, das entscheidet ihr. Und ich finde, dieses anzunehmen ohne große Diskutiererei sollte im gegenseitigen Respekt liegen.
Hm, sehr schwieriges Terrain. Mir fällt zu solchen Diskussionen immer ein Zitat von Matthias Claudius aus dem 18. Jahrhundert ein: “Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet.”
So eindeutig dieser Satz zu sein scheint, er hat es in sich; denn es wird kaum zwei geben, die deckungsgleich definieren, womit man jemandem schadet und womit nicht. - Müssen Gäste in der Wohnung die Straßenschuhe ausziehen? Dürfen sie auf dem Balkon rauchen? Lässt man sie den ganzen Abend lang auf ihren Smartphones herumspielen, oder spricht man ein Handyverbot aus?
Oder andersherum: Lasse ich mir vorschreiben, was ich bei anderen zu Hause zu tun oder zu lassen habe? Auch dann, wenn ich der Meinung bin, dass mein Verhalten dem anderen doch unmöglich schaden könne?
~
Ich befürchte, zu diesem Thema gibt es keiner Weisheit letzten Schluss, keine objektive Wahrheit. Hier reden sofort alle laut durcheinander und jeder wird seine eigenen Prioritäten finden und wohl oder übel die der anderen akzeptieren müssen.
Ich persönlich halte es mit dem Gebot der Höflichkeit: Wenn mir ein Wunsch meiner Gastgeber zu weit geht, werde ich ihm dennoch auf jeden Fall entsprechen - und bei nächsten Mal nicht wiederkommen.
Andererseits dürfen bei mir zu Hause die Gäste ihre Schuhe anlassen, auf ihren Handys daddeln, so lange sie wollen, und auf der Terrasse rauchen; und wenn es spät oder kalt wird, lasse ich sie sogar im Haus rauchen. Obwohl ich selbst Ex-Raucher bin, denen man ja nachsagt, sie seien die aggressivsten Anti-Raucher.
Oh, was für eine wunderbare Geschichte! Und das ist auch eine tolle “Gewissensfrage”, wie sie jede Woche im Magazin der Süddeutschen Zeitung abgedruckt und besprochen wird. Magst du das nicht mal dahin schicken (.(Javascript muss aktiviert sein, um diese Email-Adresse zu sehen))? Ob man verlagen darf, dass auf dem eigenen Balkon nicht geraucht wird? Mich würde die Antwort sehr interessieren!
P.S. Ich verstehe deine/eure Position vollkommen…
*urgs*
Ich kenne das, gebe aber ehrlich zu, dass ich mich noch nicht getraut habe das Rauchen auf unserem Balkon zu untersagen - obwohl ich es gerne machen würde.
Besonders rücksichtslos finde ich auch, dass Raucher die Balkontür zumachen, aber die geöffneten Fenster ignorieren (wir haben zwei Fenster, die direkt auf den Balkon gehen).
naja, ich bin selber mal Raucherin gewesen und weiß wie “blind” die Rauchernase ist :-(
Warum sollte man in seiner eigenen (endlich!) Wohnung nicht bestimmen dürfen? Es gilt: Mein Heim - meine Regeln.
Wer seinen Süchten und Gewohnheiten frei frönen will, muss es noch lange nicht bei anderen tun, die diese - aus welchen Gründen auch immer - im eigenen Revier ablehnen.
Die oft gestellte Frage nach dem “Warum” ist an sich eine Unverschämtheit, dient sie doch nur als Auftakt zur missionarischen/erzieherischen Diskussion.
“Lasse ich mir vorschreiben, was ich bei anderen zu Hause zu tun oder zu lassen habe? Auch dann, wenn ich der Meinung bin, dass mein Verhalten dem anderen doch unmöglich schaden könne?”
Siehst du, genau so eine Einstellung ist das Problem. Klar kannst du der Meinung sein, dass dein Verhalten uns nicht schadet - unbelastet durch Ahnung kann man so einiges meinen 😊 du wärst aber im Unrecht, sehr im Unrecht sogar. Denn es ist quälend und belastend, als Opfer eines Brands mit Rauch in der Nähe des Schlafzimmers konfrontiert zu werden.
Aber wir haben ja eh immer die doppelte Arschkarte, denn wir würden ja schon wieder !!! genötigt, uns in unseren eigenen Räumen zu rechtfertigen, nur weil jemand eine “Meinung” hast.
Gewagte These: Kein anderer kann sowas für andere entscheiden.
Ja, Heidi, und ich war dabei! Und ich unterschreib jedes Wort.
Man kann Gästen natürlich alles verbieten, wozu man lustig ist. Ob die das dann wiederum so sehr stört, dass sie nicht wiederkommen, ist ne andere Sache. Aber dann wäre das mit einer etwaigen Freundschaft nicht so weit her, wenn mir zuliebe Besuch nicht nicht rauchen würde oder die Schuhe ausziehen, wenn mir das wichtig wäre.
Christine: Ich hab die Frage mal hingemailt, danke dir 😊
Ich bin sehr erstaunt, dass Mernschen da anfangen zu diskutieren. Wenn jemand sagt, bei uns wird nicht geraucht, dann ist das eben so.
Das fand ich auch als Raucherin früher völlig normal. Und wenn mir jemand sagt, bei uns wird keine Schokolade gegessen oder kein Kaffee getrunken oder was auch immer, dann kann ich das auch respektieren.
Ich will da ja nicht einziehen, sondern nur eine nette Zeit mit Freunden verbringen und das klappt im gegenseitgen Respekt doch um einiges besser.
@Melody: “Gewagte These: Kein anderer kann sowas für andere entscheiden.”
Finde ich nicht. Deine These ist überhaupt nicht gewagt. Es ist nämlich zumindest auch meiner Meinung nach so, dass man sich da gegenseitig nicht reinreden kann. Jeder hat andere Hintergrund-Bilder im Kopf, Ihr den Brand und ich die Erinnerung an die eigene vergangene Sucht.
Deshalb reagiert jeder anders. Aber das schrieb ich wohl schon. (Ich habe übrigens vollstes Verständnis für Deinen Standpunkt, nicht dass hier ein falscher Eindruck entsteht.)
Ok 😊
Ich hab mir meinen Standpunkt nicht ausgesucht, der kam über Panikattacken zur Hintertür hinein.
...mittlerweile ist es ja Gottseidank so, dass die Nichtraucher in der Überzahl sind. Vor 15 Jahren noch standen auf jeder Party die 3-4 Nichtraucher vor der Tür und schnappten hechelnd nach frischer Luft, während der rauchende Mob die Bude zugequarzt hat. Damals stand ich auch kettenrauchend im blauen Dunst und hätte mich zutiefst diskriminiert gefühlt, wenn ich zum Rauchen auf den Balkon gemusst hätte. Wenn ich dann noch trotz Balkon zig Etagen runter (und vor allem wieder rauf)röcheln müsste, wäre ich kein zweites Mal zu Besuch gekommen. 😊 So ist man nun einmal als Raucher, da geht das persönliche Verlangen weit vor dem Verständnis gegenüber nichtrauchenden Mitmenschen. Fazit: Wer nicht vor der Tür rauchen möchte, sollte zu Hause in seiner muffigen Bude bleiben!
Das ist ja das Erstaunliche an der ganzen “Diskussion”: Dass sich Menschen *diskriminiert* fühlen, die schädliche Stoffe in die Atemluft anderer Menschen absondern und ganz freundlich und normal um Unterlassung gebeten werden.
Das ist für mich einfach nur ein völlig bizarrer Gedankengang, ehrlich gesagt.
(Ich hab ja auch so meine Süchte, wer hat die nicht. Wäre aber eine dabei, die anderen konkret und unmittelbar Lebensqualität wie saubere Atemluft wegnimmt, würde ich mich so dafür schämen, dass ich vermutlich eher froh darüber wäre, den Zwang außer Sichtweite drei Stockwerke tiefer zu befriedigen, wo es keinen stört.)
wir wollen doch zwei dinge trennen: das eine ist, dass die mieter/besitzer einer wohnung - und dazu gehört auch der balkon - selber bestimmen können, dürfen und sollen was dort von wem und wie und wann gemacht wird. alles andere ist, in welcher art auch immer, schlichtweg gegen die guten sitten.
und der mieter/besitzer einer wohnung ist ganz und gar niemandem rechenschaft darüber schuldig warum er irgendwas will oder nicht will. es sei denn, es geht gegen die guten sitten.
das andere ist die ewige diskussion um gesund oder ungesund, mitrauchen oder nicht, und das war hier gar nicht das thema. mir fällt aber auf, dass das immer wieder und bei jeder gelegenheit thematisiert wird. das geht mir - als raucherin - weitaus mehr auf die nerven als wenn mir jemand mitteilt dass in seiner wohnung und auf seinem balkon nicht geraucht wird. der grund dafür ist mir völlig egal. das einzige, worauf ich in diesem zusammenhang allen ernstes grossen wert lege ist, dass man mir das vorher sagt. dann kann ich mir nämlich aussuchen ob ich kommen will oder nicht, und wie ich das begründe.
dass ich manchmal bei mir nicht nachvollziehbaren regeln wie “hier wird keine schokolade gegessen” nach dem warum frage ist nicht unhöflich, sondern echtes interesse, man kann es auch neugier nennen. beim “hier wird nicht geraucht” erschliesst sich der grund von selber, auch ganz ohne trauma durch einen vollbrand - was ich mir übrigens ganz fürchterlich vorstelle. ich dachte nicht einmal richtung carola im herbst, als hier in den alten häusern die leute ihre kamine einheizten. persönlich mag ich diesen geruch nach holz und kamin sehr gerne, aber carola & co bekommen da wohl eher panikattacken, mit recht.
mich stört an meinen mitmenschen so unendlich viel, und teilweise schadet es mir tatsächlich unmittelbar gesundheitlich (wie haarsprays, parfums, putzmittel, etc., resp. die duftträger in manchen davon), wenn ich das jedesmal zum thema mache hab ich zuwenig zeit in den 24 stunden, die mir täglich zur verfügung stehen. ich kann noch nicht einmal in ein taxi mit duftbaum einsteigen, oder eines in dem jemand mit cockpitreiniger geputzt hat. ich müsste unter einem quargelsturz leben. und beim thema schadstoffe in der luft: erwähnte ich die autoabgase schon, und das frittierfett von den beliebten pommes, und und und? aber das ist ja alles ganz was anderes. da kann man sich nämlich aussuchen ob man das will oder nicht ...
>>das einzige, worauf ich in diesem zusammenhang allen ernstes grossen wert lege ist, dass man mir das vorher sagt.
Das genau ist mein Ausgangspunkt. Ich sag es vorher, und dann beginnt die Diskussion.
Eine Verwandte (nicht meine), die ganz heftige Kettenraucherin ist, pappt sich bei uns übrigens Nikotinpflaster auf die Arme. Ich nehme an, sie hat verstanden, wie viel Unruhe und Quälerei der Rauch uns einbringt. Sie schämt sich ggf aber auch, keine paar Minuten ohne Fluppe zu können (und da sind noch die Treppen ... *g*). Da gab es übrigens keine Diskussion, als ich erklärte, dass es in unserer eigenen Wohnung gar nicht mehr geht mit dem Rauchen auf dieser Etage, dsa haben sie sofort akzeptiert, obwohl sehr rauchsüchtig.
Sie wohnen ziemlich weit oben. Dann könnte das ein Grund für die Raucher sein noch energischer auf das Balkon-Rauchen zu drängen. Was natürlich keine Entschuldigung ist, aber die Reaktionen etwas erklärt. Sozusagen psychologisches Experiment unter verschärften Bedingungen.
Zitat:
_________
Andererseits muss ich gar nichts erklären, oder? Rauchfreie Etage ist rauchfreie Etage, und ob auf dem Balkon geraucht wird, entscheiden immer noch wir. Dachte ich.
Bis eine Bekannte sich meine Erläuterungen anhörte, mich dann rundherum anstrahlte und mir lieb lächelnd mitteilte „Ach was, auf dem Balkon, da darf man doch schon rauchen“.
_________
Hab gerade festgestellt, dass ich auf FB nicht bei dir kommentieren kann ... dann also hier.
Ich habe vor zig Jahren im Film ‘Pulp Fiction’ einen Satz von John Travolta aufgeschnappt der mir seitdem sehr viele gute Dienste geleistet hat.
Der machte irgendwem wegen irgendwas eine Ansage und die betreffende Person war ebenfalls wie deine Raucherin der Meinung, das könne sie mal eben so übergehen (ob mit einem freundlichen Lächeln ist mir nicht mehr in Erinnerung).
Travolta sagte (freundlich und mit fester Stimme)
“Welchen Teil von meiner Ansage (meinem Satz) hast du nicht verstanden?
Für mich habe ich das nachher so hingefriemelt ...
“Ich spreche deutsch und in ganzen Sätzen. Welchen Teil meiner Ansage hast du (haben Sie) jetzt nicht verstanden?” PUNKT
Ich kann mich nicht erinnern, dass das mal nicht funktioniert hat ... klappte sogar bei den Kids in der Pubertät.
Die Frage ist ja nicht ob anderen Leuts das passt ... die Frage ist ... ob du eine Entscheidung getroffen hast und dazu stehst. Im Zweifesfall nimmst du in Kauf, dass dich die Bekannte doof, intolerant oder sonstwas findet ... ist dann allein der Film in ihrem Kopf.
Du wirst jedenfalls eine rauchfreie Etage haben und wissen wie es sich anfühlt sich selbst mit seinen Entscheidungen SO ernst zu nehmen, dass auch andere das direkt schnallen und nicht anfangen zu quengeln.
Nichts anderes ist das nämlich ... die Rückfrage des Lebens in Gestalt solcher Menschen ... ‘Meinst du es ernst, nimmst du dich und dein Anliegen wichtig genug um es durchzusetzen? Ohne weitere Rechtfertigungen, die im Endeffekt nur darauf hinauslaufen, dass sie dich trotzdem noch ‘lieb haben’ sollen auch wenn du deinen Willen in dem Moment durchsetzt.
my two cents
Euer Balkon, Eure Regeln.
Ich würde möglicherweise auch ‘Warum’ fragen (Interessehalber. Nicht beim Rauchen, aber vielleicht bei anderen Regeln.), mich aber selbstverständlich dran halten.
Als Münchner Riesenmietshausbewohnerin hätte ich gern auch so eine rauchfreie Etage. Sowohl der Nachbar unter mir als auch die beiden neben mir rauchen. Sommer wie Winter auch auf dem Balkon und das zieht bei ungünstigem Wind natürlich in meine Wohnung rein - vorzugsweise ins Schlafzimmer, wo ich bei jeder Jahreszeit bei offenem Fenster schlafe. Zu Rauchgeruch aufwachen ist eklig. Leider kann ich denen nicht vorschreiben was sie auf ihren Balkonen machen.
Welche Unverschämtheit da überhaupt nachzufragen. Bei eurer Geschichte, die bestimmt jeden, der aktuell zu Besuch ist, bekannt ist.
Du Arme, ich bin bei sowas ja immer zu freundlich und würde wohl nicht die richtig passenden Worte finden.
Ich (wir sind Nichtraucher) handel das bei uns unterschiedlich (sprich manchmal auch nach Nasenfaktor), aber Nachfragen gab es noch nie.
Ich frage ja auch nicht nach, wieso ich irgendwo im Sommer die trockenen/sauberen Schuhe ausziehen muss, obwohl der/diejenige einen Hund und überall Fliesen hat. Und das finde ich viel schwerer zu verstehen… ;o)
Ich bin Gast und da gelten die Regeln des Gastgebers.