Vielleicht sollte man (ich) keine Mails schreiben zwischen Morgengrauen und Mitternacht (wenn es mir nicht gut geht). Doch vielleicht ist das auch gar nicht so schlecht, denn Schmerz hilft bei der Reduktion auf das Wesentliche und diese Nachricht lag schon so lange unbeantwortet wartend bei mir.
Zwischen zwölf Uhr nachts und 5 Uhr morgens in einer eiskalten Nacht (Schmerzen nicht vergessen bitte) ist man allein, sogar wenn man bei Freunden und/oder von Liebe umgeben ist. Das sind die Nächte, in denen man das Aussortieren lernt.
Nach jeder solchen Nacht ist man ein Stück weiter entfernt von plappernden Hohlbirnen und oberflächlichen Konsumfetischisten oder anderen Nervensägen, die doch zukünftig bitte allesamt ihre eigenen Leben ganz alleine leben sollen - ich muss mir die Pseudoproblemchen und Luxus-Unannehmlichkeiten nicht wirklich anhören. Denn Mitteilungsbedürfnis kann so unerfreulich sein, wenn es sich nicht einfach kommentarlos wegklicken lässt. Einseitige Kommunikation kann man eigentlich auch umweglos als unnötig anerkennen.
Aber nicht das Tempo, das Temperament oder die Menge machen die Einseitigkeit aus, sondern ob jemand statt Lösungsansätzen bequemerweise ein Rauschen erzeugen will (das über besagte Pseudoleere hinweghelfen soll) oder ob wirklich Austausch stattfindet. Rauschablagerungen ... nicht bei mir. Das ist das eine.
Vielleicht sollte man auch keine Entscheidungen treffen zwischen Mitternacht und Morgengrauen. Vielleicht ist das jedoch die einzige Tageszeit, zu der das überhaupt geht, wenn man sich vor Schmerzen krümmt. Sieht nicht so aus, als würde ich noch schlafen.
Also warum nicht. Das ist das andere.
Noch keine Kommentare → Die Nacht ist voller Feinde