Sexy, so eine erkältete Stimme. Sinnlich röchele ich ins Telefon und muss aufpassen, dass mich keiner zum Lachen bringt: So ein heiser-ekstatisches Gurgeln sollte man nicht verschwenden, schon gar nicht, wenn es nur durch widrige Umstände entsteht. Ich kann die Erkältung irgendwie gar nicht schlimm finden, denn ich bin einfach nur froh, dass ich sie hier und jetzt habe und nicht bei dem anstrengenden Trip nach Norderney oder an einem kuscheligen Wochenende zu zweit. Einmal Husten, Schnupfen, Heiterkeit gehört ja wohl zu jedem Winter, was soll man da schon machen.
Die vier Tage auf der Insel haben mir so einen Powerschub gegeben, wahrscheinlich durch die jodhaltige Luft und den positiven Einfluss auf die Schilddrüse, dass ich mich richtig super fit und schwungvoll gefühlt habe und immer noch fühle. Trotz der Erkältung, sie ist zwar heftig, zieht mich aber nicht nieder. Seitdem ich diese ganz besondere Luft inhaliert und die Wirkung gespürt habe, überlege ich hin und her, wann ich mal für einen Monat oder sechs Wochen auf die Insel gehe. Ein kleines Ferienhäuschen oder ein Appartment mit separater Küche ... arbeiten und leben in der Inselluft ... einmal auskurieren, neu Schwung holen: Eine selbst verordnete Kur, am liebsten noch diesen Winter, aber das muss ich mal in Ruhe schauen (bin schon dabei - die Wohnung ist gefunden, die Umstände muss ich für mich noch durchsortieren, das dauert ein wenig - bevor ich so lange weg bin, muss ich sicher sein, dass ich das auch wirklich will).
Offiziell beantragen könnte ich eine Kur zwar auch, aber wahrscheinlich nur über den Umweg Übergewicht und das will und werde ich nicht. Die mir bekannten sehr schwergewichtigen Leute, die so eine Kur und/oder Therapie gemacht haben, haben durch die Diät und auch die Ernährungstherapien dort nicht langfristig an Gewicht verloren. Wenn es stimmt, dass bei mir die Schilddrüse Purzelbaum schlägt, muss ich mich zunächst mal darum kümmern. Außerdem bin ich erst seit 8 Monaten selbständig und will nicht in diese Kurmaschinerie geraten, bei der man auf Abruf bereitsitzt und nicht genau weiss, wie lange sowas dauert. Der wichtigste Grund ist aber natürlich diese Schilddrüsengeschichte. Wenn ein völlig anderes Krankheitsbild als “Adipositas” alleine vorliegt, muss ich das erst wissen. Die Auswertungen dieser Bluttests dauern aber nun mal vier bis sechs Wochen, weil da irgendwelche Kulturen im Labor angelegt werden müssen oder was-weiss-ich. Es kann aber nun nicht mehr ewig dauern.
Einerseits bin ich natürlich auf die Ergebnisse gespannt, andererseits darf ich mir dazu gratulieren, dass ich in meinem Leben nie die Speckpolster als bequeme und ach gottchen so nachvollziehbare Ausrede dafür genommen habe, irgendwas nicht zu tun, zu erreichen oder zu bekommen. Man kann alles nachweislich auch als schwerer Mensch tun 😉 also wartet auf mich nicht eine ganz große dolle psychologische Pseudo-Belohnung, falls die Schilddrüsenregulierung wirklich auch das Gewicht betrifft ... glücklicherweise. OK, ich bin schwerer in Bewegung zu setzen - zumindest für andere - aber auch verdammt viel schwerer zu stoppen, wenn ich einmal in der Umlaufbahn bin 😊 und ich rechne nicht damit, in Kürze eine Wunderpille serviert zu bekommen. Was auch geschieht, ich werde es schon bändigen. Wie diese Röchelstimme. Lakritztee mit Zimt ist fein 😊
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