Sagte die Hebamme trocken (während es mir feucht von der rechten Schulter den Rücken herunterlief). Henrietta hörte aufmerksam zu und gedeiht seitdem erst recht feuchtfröhlich. Unfassbar, was aus diesem Kind alles wieder herausläuft - wären die Windeln nicht immer noch so zahlreich und gut gefüllt, man müsste sich Sorgen machen.
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Gegen Mitte der achten Woche nach Hs Ankunft lichtet die rosaschwummrige Hormonwolke sich allmählich wieder ein bisschen und ich stelle fest: Da war doch noch was. Ein Ehemann mit Elternzeit, zum Beispiel.
Elternzeit ist toll. Gut, ich bin seit acht Jahren daran gewöhnt, jeden Tag schön alleine Zeit für mich zu haben und jetzt habe ich nicht nur einen Saugnapf zu stillen, sondern bin auch nie länger als zwei Minuten alleine, so dass ich nahezu wahnsinnig werde, manchmal. Aber Elternzeit ist toll.
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Die ständige Erschöpfung ist nicht das überwältigendste Gefühl. Egal wie oft die anderen diese Vermutung aufstellen, und das tun sie, denn Müdigkeit scheint ein allgemein spannendes Thema zu sein, wenn man von frischem Nachwuchs spricht.
Das überwältigendste Gefühl ist Dankbarkeit.
Eventuellen Fragen vorbeugend: Unsere Hebamme ist immer noch ‘da’, weil wir sie verlängert haben.
Das überwältigendste Gefühl ist Dankbarkeit.
😊 Schön geschrieben.
Und an den Ehemann wirst Dich auch noch gewöhnen. 😉
Diese Dankbarkeit, die hält an. Gott sei Dank.
Ich bin jeden Tag dankbar für die Brut, selbst wenn ich sie grad an die Wand klatschen könnte 😊
Auf die Idee wäre ich wieder garnicht gekommen, dass man die Hebamme ja auch verlängern kann. Ist auf jeden Fall eine gute Idee!
Silke: Henrietta hat jetzt mal nicht zugenommen, und da braucht man eine gute Stillberatung - es war also nur logisch 😊
Martina 😊))
Lydia: LOL
naja, ich denke auch. Aber daran, nicht mehr alleine zu sein, vielleicht jahrelang nicht mehr, daran gewöhnt man sich nur schwer.
Wie verlängert man denn eine Hebamme? Gibt es da so spezielle Zwischenstücke die man irgendwo einfügt? Und wie lang ist die Hebamme denn jetzt, so nach der Verlängerung?
So langsam denke ich über Sterilisation nach. Verlängerte Hebammen und speiende Kinder…
Hm, genau genommen ist man jahrZEHNTElang nicht mehr allein. Mindestens knapp zwei davon. Ich bin ja Einzelkind, und anfangs fand ich die Horde um mich herum sehr erfrischend. Aber seit wir nicht mal mehr unsere Abende alleine haben, weil die Kinder so groß sind, dass sie eben nicht mehr um acht ins Bett, bzw. in ihr Zimmer gehen, kriege ich schon manchmal die Motten. V.a. weil diese zermürbenden sinnlosen Diskussionen nun nicht mal abends aufhören. Aber das Problem hab ich v.a. mit den Jungs, also sei froh, mit deiner Mädchenmaus wird es wohl so richtig nett werden 😊
Verlängert? Ich dachte, während der Stillzeit hätte man sowieso weiterhin Anspruch auf Hebammenhilfe - zumindest was das Stillen angeht?
Zu Martinas Aussage gibt es einen netten Spruch, der mir schon oft seelisch-moralisch geholfen hat:
Normal ist, wenn man die Gören mal an die Wand klatschen könnte - nicht normal ist, wenn man es auch tut 😊
Ich muss immer schmunzeln, wenn ich hier mit lese - diesmal besonders bei den Kommentaren von Martina und Kerstin (denen ich nur nickend beipflichten kann).
Aber, liebe Melody, wenn dein Mann ja da ist, nutz es auf jeden Fall auch mal dafür, ihn (soweit möglich) mal mit der Kleinen spazieren zu schicken, damit du wenigstens mal eine Stunde für dich entspannen kannst.
Schlafen, lesen, in Ruhe bißchen Wellness machen - aber wirklich entspannen, nicht in der Küche oder dem Putzeimer wirbeln oder so 😉
Ich hab damals immer gemeint, das ginge nicht - aber es bringt doppelt so viel Kraft zurück, als wenn das Kind in seinem Bettchen liegt, weil man sonst immer mit einem Ohr beim Sonnenscheinchen ist.
Ganz liebe Grüße
das Waldweiblein