Erheiternde Ansage: »Väter sollen jung sein - Männer sehen Altersgrenze für Väter bei 50 Jahren« Eine Pressemeldung, die aus Mangel an Interesse an solchen Themen an mir vorbeigerauscht wäre ohne diese skurrile Formulierung. Männer empfinden sich also laut dieser Umfrage mit 50 noch als halbwegs junger Vater. Sehr merkwürdig. Ein Mann mit 50 kann ein toller Vater sein, aber für einen jungen Vater ist er dann schon satte 25 Jahre zu alt.
»Neun von zehn Männern im Alter zwischen 25 und 54 Jahren sind der Meinung, dass ältere Männer nicht mehr Vater werden sollten. [...] Im Durchschnitt gaben die 1.503 Befragten 50 Jahre als Altersgrenze für eine Vaterschaft an. Dabei setzten Väter, die relativ spät das erste Kind gezeugt haben, und Männer, die sich die Option, Vater zu werden, noch offen halten, die Altersgrenze höher an.« (Apothekenmagazin www.GesundheitPro.de )
Alt werden immer nur die anderen, wie es scheint. Letzte Woche sagte ein 65jähriger Herr zu mir, Frau XYZ sei aber alt und grau geworden und reagierte komplett erstaunt, als ich meinte, er doch auch. Hat ihm nicht gefallen. Habe ich auch nicht gesagt, damit es ihm gefällt, sondern weil es mich ärgerte, dass er den Alterungsprozess immer nur bei anderen sieht und für sich selbst offensichtlich einen Zauberspiegel daheim hat wie so viele. Ja, Frau XYZ ist grau geworden, sie ist aber auch 72 Jahre alt und muss keinem anderen Rentner (!) jung erscheinen, sondern darf einfach so sein, wie sie ist. Gerade Männer scheinen oft irgendwie anzunehmen, dass sie selbst nicht älter werden, während das Umfeld schrumpelt. Sehr merkwürdig.
Zusammengefasst ist eine Frau in unserer Gesellschaft bereits ab 35 eine ‘alte Mutter/Schwangere’ und damit eine risikofreudige “Spätgebärende” - ein Mann mit 50 jedoch geht gerade noch so mal eben als junger Vater durch, weil er das Tragen eigener Windeln zumindest noch so lange vermeiden kann, bis die Kinder Abitur haben. Das nenne ich eine verschobene Wahrnehmung - und erspart mir bitte Belehrungen über Fruchtbarkeit, ablaufende biologische Uhre und Wechseljahre und dass irgendwelche Opas mit 95 noch Nachwuchs erzeugen können, das ist nicht der Punkt.
Wir Männer haben da eine etwas verschobene Wahrnehmung:
Ein 50 Jahre alter Mann will eine Zwanzigjährige heiraten. Sein bester Freund will ihm abraten:
- “Bedenke, nach zehn Jahren bist du sechzig und sie dreißig. Nach weiteren zehn Jahren bist du siebzig und sie vierzig.”
- “Ja und?”
- “Na, was willst du denn mit so einer alten Frau?”
Genau so suspekt sind mir aber auch die jungen Frauen, die alte Männer heiraten (Weil ich gerade Tagesthemen sehe, fallen mir dazu gerade der sechzigjährige Herr Wickert und seine halb so alte Gattin ein.) Der alte Partner hat ja immer einen ganz tollen Charakter und ist so irre interessant. Nur warum passiert das junge Glück nie dem netten verwitweten LKW-Fahrer, der gerade in Rente geht?
Weil der sich nirgendwo regelmäßg rumtreibt, wo er junge Frauen kennen lernen könnte?
Mist, Pointe gekappt. 😊